Wenn man vor hat die Panamericana mit dem eigenen Fahrzeug zu fahren, stößt man natürlich auch auf das Thema KFZ-Versicherungen. Denn die gute alte europäische Versicherung gilt nicht für den amerikanischen Kontinent. In diesem Beitrag geht es um die KFZ-Versicherung für Kanada und USA. Wenn ihr schon ein wenig recherchiert habt, ist euch mit Sicherheit aufgefallen, dass dies kein leichtes Thema ist. Auch wir hatten 2019 so unsere Probleme eine Versicherung für unseren Dino zu finden. Wir werden auch immer wieder von euch gefragt, wo ihr solch eine abschließen könnt. Deswegen habe ich mir jetzt die Mühe gemacht und selber mal ein wenig recherchiert und u.a. mit Seabridge geschrieben.
Thum Insurance
Fast jeder kennt Thum oder hat schon einmal von Sue Blood gehört (wenn man sich mit diesem Thema auseinandersetzt). Sehr teuer aber für uns damals die einzige Versicherung, die wir gefunden haben. Den Kontakt hatten wir von Seabridge erhalten. Einige unserer Zuschauer erzählten uns aber die letzte Zeit, dass es öfters zu Problemen kam mit Thum. Sie würde nicht mehr versichern. Das Stimmt so nicht. Ich habe Kontakt zu Seabridge aufgenommen und mich noch einmal genau aufklären lassen.
Sue Blood von Thum Insurance sitzt in den USA und versichert weiterhin europäische Wohnmobile für Kanada und USA. Anders ist, dass sie jetzt Vollkasko und Haftpflicht anbietet. Denn 2019 konnten wir nur eine Vollkasko-Versicherung abschließen. Die Voraussetzungen für einen Versicherungsabschluss sind folgende: Es muss sich wirklich um ein Wohnmobil / Wohnwagen handeln, sprich es muss eine Kochstelle, ein Bad und einen Schlafplatz haben. Außerdem darf das Fahrzeug nicht älter als 30 Jahre alt sein. Wenn ihr diese Voraussetzungen nur teilweise erfüllen könnt, könnt ihr dies anhand von Fotos mit Sue Blood per E-Mail abklären. Je nachdem welche Bedingung ihr nicht vorweisen könnt, kann euer Fahrzeug dann eventuell nur teils in den USA oder leider gar nicht über Thum versichert werden.
Bei Thum könnt ihr eine Laufzeit von 6 oder 12 Monaten abschließen. Vor Ort könnt ihr die Versicherung auch per E-Mail verlängern, falls ihr doch länger in Nordamerika bleiben möchtet. 2019 konnten wir aber nur weitere 6 oder 12 Monate abschließen, nicht weniger. Das fanden wir ziemlich blöd, da die Versicherung ganz schön teuer ist. Die Prämie der Versicherung richtet sich nach dem Zeitwert eures Fahrzeuges und nach dem Alter & Familienstand des Fahrzeughalters. Wir haben 2019 für 6 Monate 2.332,50 € bezahlt.
Das Versicherungspaket von Thum enthält folgendes:
- Voll- und Teilkasko in USA & Kanada
($1.500 Selbstbeteiligung, max. Erstattung bis zum Wohnmobil-Zeitwert)
- Haftpflicht bis $500.000 USA & Kanada
(kombiniertes, einfaches Limit für Sachbeschädigung und Körperverletzung) - Insassen bis $3.000 Medizinische Kosten
(für Fahrer und mitfahrende Familienmitglieder) - Reisemobilinhalt bis $5.000
(Wertsachen, Fotoausrüstung etc. bis jeweils max. $1.000) - Reisehaftpflicht bis $10.000
(während das Fahrzeug abgestellt ist) - Notfallkosten bis $750
(Erstattung für Unterkunft & Verpflegung während unfallbedingter Reparaturzeit) - Erstattung der Abschleppkosten
(bis zur nächstgelegenen qualifizierten Reparaturwerkstatt max. $1.500)
Quelle: https://www.seabridge-tours.de/html/versicherung.php
Kontaktdaten Thum:
Sue Blood
International Insurance Sales
Thum Insurance Agency L.L.C.
E-Mail: sue@thuminsurance.com
Die alternativen Versicherungen für Kanada und USA
Leider gibt es zurzeit nur sehr wenige Alternativen zur Thum Versicherung. Aber es gibt welche und die nenne ich euch jetzt.
In Halifax, Kanada gibt es eine Agentin namens Laura Fitzgerald. Sie versichert europäische Fahrzeuge vor Ort, aber angeblich zu einer sehr hohen Prämie und leider auch nur Haftpflicht. Ich habe mich per E-Mail dort erkundigt und versichern lassen, dass sie europäische Fahrzeuge versichert. Die Voraussetzung ist, dass das Fahrzeug in den Provinzen Nova Scotia / New Brunswick / Prince Edward Island ankommt. Ein Angebot mit Prämienhöhe konnte sie mir aber leider, auf Grund der aktuellen globalen Lage, zurzeit nicht zusenden (Stand: Januar 2021). Aber das hört sich trotzdem erst einmal positiv an. Wenn ihr keine Versicherung bei Thum abschließen könnt oder wollt, schreibt einfach mal eine E-Mail an diesen Kontakt und lasst euch genau beraten. Verschifft auf keinen Fall euer Fahrzeug nach Halifax ohne einen sicheren Kontakt und sichere Zusage für eine KFZ-Versicherung zu haben!
Kontaktdaten Laura Fitzgerald in Kanada:
Laura Fitzgerald
Macdonald Chisholm Trask Insurance Inc. (MCTI)
E-Mail: Laura.Fitzgerald@mcti.ca
Ps. Jede Provinz in Kanada hat verschiedene Auflagen und Regulierungen, wie lange ein ausländisches Fahrzeug in Kanada versichert sein darf. In Nova Scotia z. B. sind es nur 3 Monate und in Alberta 6 Monate. Ihr könnt die Versicherungen auch nicht verlängern oder erneut beim gleichen Anbieter abschließen. Diese Infos zu den Provinzen haben wir übrigens von Thomas & Sophie von wild live unit. Die zwei hatten einen sehr langen Aufenthalt in Kanada (wegen Corona) und sind mittlerweile bestens informiert, was Versicherungen in Kanada angehen. Schaut gerne mal bei ihnen vorbei auf YouTube.
Segurogringo
Die nächste Alternative sitzt in Mexiko. Segurogringo versichert ebenfalls europäische Fahrzeuge in Mexiko, USA & Kanada. Leider kann man auch hier nur eine Haftpflicht-Versicherung abschließen. Vorteil ist, man kann diese Versicherung schnell und unkompliziert online abschließen. Über diese Adresse haben viele Reisende ihre KFZ-Versicherung für Mexiko abgeschlossen. Die Webseite kann man zwar auf Deutsch umstellen, aber leider übersetzt die Seite einem nicht alles. Mit guten Englisch-Kenntnissen oder einem online Übersetzer ist das aber kein großes Problem. Ihr könnt euch online direkt ein Angebot einholen, indem ihr ein paar Sachen über euch und das Fahrzeug ausfüllt. Die Seite zeigt euch direkt die passende Versicherungs-Prämie und deren Leistungen an. Für die Versicherungslaufzeit für USA und Kanada kann man zwischen folgenden Tagen wählen: 30, 90 oder 180 Tagen. Per E-Mail habe ich mir noch einmal versichern lassen, dass es kein Problem ist, wenn das Fahrzeug älter als 19 Jahre alt ist und das die Versicherung auch wirklich für Kanada und USA gilt.
Fernando war so lieb und hat mir eine ausführliche Anleitung per E-Mail gesendet für das Ausfüllen und Abschließen der Versicherung. Wenn ihr auf der Webseite von Segurogringo seid, seht ihr 4 blaue und 4 grüne Kästen mit verschiedenen Versicherungen aufgelistet. Aufgepasst: Ihr müsst den zweiten blauen Kasten von links nehmen (Resident, Student and Workers). Ja ich weiß, ist erst einmal verwirrend aber die richtige Wahl. In dem Kasten wählt ihr den letzten Punkt aus: „motorhome with plates other countries“. Hier habe ich extra noch einmal bei Fernando nachgefragt. Diese Auswahl ist nämlich für nicht angemeldete Fahrzeuge in den USA und Kanada oder für Leute deren ständiger Wohnsitz nicht in einem dieser Länder ist.
Kontaktdaten Segurogringo:
Fernando Salazar
Segurogringo Insurance
E-Mail: fernando@segurogringo.com
Webseite: www.segurogringo.com
Weitere Anbieter für USA
Es gibt noch zwei weitere Anbiete die eventuell euer Fahrzeug in den USA versichern.
Wir hatten unseren Dino für den letzten Monat in den USA bei Progressive versichert. Progressive ist eine Online-Versicherung. Wir haben uns an einen Versicherungsmakler vor Ort gewendet und er hatte uns dort eine KFZ-Versicherung für einen Monat abgeschlossen. Also eigentlich für 6 Monate (weniger ging nicht) aber man konnte nach einem Monat einfach kündigen und hat dann sein Geld zurück bekommen. Das war alles recht einfach, aber ob die Versicherung dann wirklich gezahlt hätte im Schadenfall, dass wissen wir nicht. Wir haben das Risiko auf uns genommen, weil wir nur noch einen Monat Aufenthalt hatten in den USA.
Wichtig: Ihr braucht eine US-Adresse für den Abschluss der Versicherung. An diese Adresse werden genau zwei Briefe gesendet: Die Versicherungs-Bestätigung und die Kündigungs-Bestätigung (wenn ihr gekündigt habt). Wir konnten die Adresse von Freunden benutzen. Von anderen haben wir aber auch schon gehört, dass sie einfach eine Campingplatz-Adresse genommen haben.
Hier einmal die Webseite von Progressive:
Des Weiteren gibt es noch den Online-Anbieter Fernet Insurance. Hier wissen wir auch nur von anderen, dass sie ihren Camper dort mit einer US-Adresse versichern konnten.
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Ich weiß es ist ein sehr schwieriges Thema. Jeder muss für sich selbst entscheiden, welche Risiken er auf sich nimmt und was für ihn am besten ist.
Ich hoffe trotzdem, dass ich euch somit ein wenig weiter helfen konnte.